Donnerstag, 30.05.2005
- 9. Tag
von Kamberg nach Roth/bei Prüm
In der Nacht hat es etwas geregnet. Aber morgens schien wieder die Sonne. Außerdem war es recht windig. Nun, hier beginnt die Schneifel, und das heißt wirklich so und nicht Schneeeifel. Schneifel heißt soviel wie Schneise. Und langsam wurde mir auch der Zweck der vielen Hecken klar, die doch das Landschaftsbild bestimmen. Windschutz!
Ich startete am Ortsausgang direkt auf einem Weg, der immer mehr zugewachsen war und dann auch noch durch einen Weidezaun unpassierbar wurde. Nun, nicht aufregen, es war der richtige Weg, ausweichen. Ohne weiteres ging es über die Höhe in den Kronenburger Wald, wo ich einem Bachtal folgend bis Frauenkron gelangte. Es ist schön, auf langer Strecke den Bachläufen zu folgen. Man reitet im Halbschatten, hört den Bach murmeln, braucht sich keine Gedanken über die Orientierung zu machen. Kurz, man kann die Seele baumeln lassen.
Hinter Frauenkron wieder offenes Land. Hier sind viele Zeitzeugen zu besichtigen, die ein dunkles Kapitel unserer Geschichte dokumentieren. Die Landschaft ist gespickt mit Panzersperren und Bunkerruinen. Ich musste an Claus Becker denken, als er meinte: „Ich stehe mit einem Bein in Frankreich und mit einem in Deutschland. Wir lachen darüber und unsere Väter haben sich deshalb totgeschossen.“ Na ja, lassen wir das. Auffällig sind hier auch die vielen Windkraftanlagen, die von nun an auch weiterhin das Landschaftsbild prägen sollen.
Nach Überquerung der B 265 habe ich einen weiteren Eckpunkt meines Rittes erreicht. Wir verlassen Nordrhein-Westfalen. Hier ist im übrigen der südlichste Punkt von NRW.
Wir kommen nun nicht nach Rheinland-Pfalz, sondern reiten ein Stück durch Belgien. Nun hat alles einen internationales Touch. Nun noch ein wenig durch die Felder, nicht über umgepflügte Wege ärgern. Roth liegt vor uns und ist auf Sicht gut zu erreichen. Unterkunft finde ich in der Eifel zu Pferd Station „Bie Reter“ (bei Reiter) bei Diane und Herbert Schwalen. Pferde und Reiter optimal versorgt und untergebracht. Ein Tipp: Hier gibt es richtige Federbetten. Wer die nicht mehr kennt, sollte sie unbedingt mal probieren. Und das in Kombination mit den Kochkünsten von Diane ..........