Montag, 10.06.2002
- 20. Tag
Von Grügelborn nach Bexbach
Wenn man weiß, wie man auf den Saarland Rundreitweg gelangt, der im übrigen teilweise miserabel ausgeschildert ist, ist es einfach. Wieder durch Wald und immer den Bleischbach entlang Richtung Süden. Ein verpasster Abzweig brachte mich ungewollt nach Hoof, was mir wieder einen Weg mit herrlicher Aussicht brachte, bis ich dann wieder auf den Saarland-Rundreitweg gelangte.
Nach der Überquerung der L 307 war der Weg wieder einmal gänzlich verschwunden.
Nach etlichen vergeblichen Versuchen auf Wegen, die allesamt an Äckern, Wiesen oder Hecken endeten, ritt ich zurück zur Landstraße, der ich auf einem Parallelweg bis Niederkirchen, was ich eigentlich umreiten wollte, folgte. Von hier nahm ich den direkten Weg über Werschweiler, der zwar asphaltiert, aber auf dem Randstreifen gut zu reiten war, nach Dörrebach.
In Dörrebach orientierte ich mich an der Kennzeichnung der Wanderwege und nicht so sehr nach der Karte, was mich nach einer ziemlich unorthodoxen. Walddurchquerung – ich hatte einfach keine Lust, am Ende des Weges mal wieder zurück zu reiten, also, quer durchs Unterholz - nach Breitenbach und nicht in das südlich gelegene Lauterbach führte. Auch hier musste ich, auch mangels Alternativen, einem Asphaltweg folgen.
Kurz vor Lauterbach musste ich über eine Landstraße. Hier fand gerade eine Polizeikontrolle statt. Wie das so ist, ich kam mit einem der Polizeibeamten in´s Gespräch. Und als ich dann die Straße überqueren wollte, stoppte er extra den Verkehr.
Und gleich darauf noch ein schönes Erlebnis. Ich kam an einem Grundstück vorbei, auf dem sich jemand offensichtlich einen kleinen Pferdestall gebaut hat. Davor ein Verkehrsschild, „Parkplatz für Pferde“. Ich war amüsiert. Und dann kam jemand gelaufen und meinte: „Reiterkollege, darf ich Dir ein Bier anbieten?“ – Saarländische Gastlichkeit, sag ich doch. Es war der Besitzer der Anlage. Also machte ich Pause und bekam noch eine richtig gute Abkürzung Richtung Bexbach erklärt. Zusätzlich zum Orangensaft, den ich gerne angenommen habe. Von nun an ging alles planmäßig. Über einen gut zu reitenden Pfad gelangte ich nach mäßigem Anstieg direkt zum Sanatorium. Münchwies. und von hier über den Fußweg zum Höcher Berg. Ab hier erfolgte der Abstieg nach Bexbach, wobei Ortsdurchquerungen nicht zu vermeiden waren. Aber auch hier trösteten lange Waldstücke über den Asphalt hinweg.
Nun musste ich noch ein Stück durch Bexbach, was sich aber erträglich gestaltete und erreichte so den Hubertushof, wo ich einen überraschten Werner Behrendt vorfand. Wir kennen uns schon lange. Und ich hatte mich telefonisch angekündigt, aber er wusste nicht, dass ich Schmidt heiße. Na ja, Uwe ist auch schöner und leichter zu merken.
Alle andere wie gehabt. Ich genoß die letzte Nacht unterwegs, obwohl ich, ich muss es zugeben, doch etwas melancholisch wurde. Es war fast geschafft. Aber es war so schön, dass ich ständig so weiter machen könnte. Aber es ist wichtig zu akzeptieren, dass man ein Ziel erreicht hat!