Samstag, 01.06.2002,
- 11. Tag
von Prüm nach Lambertsberg
Bei Tipper lernte ich auch Bodo kennen. Ein ganz toller Typ; so eine Mischung aus Crocodile Dundee und Hulk Hoogan. Und es hat sich tatsächlich zugetragen. Ich studierte auf der topografischen Karte den Weg nach Lambertsberg und ähnlich nach dem Motto „Das soll eine Karte sein? Das ist eine Karte“ kam Bodo mit einem Autoatlas und zeigte mir, dass man hiermit den Weg mit einem Kartenblatt im Blick hätte. Nun, ich wurde lächelnd gewarnt, mir von Bodo den Weg erklären zu lassen.
Jedenfalls ging es zunächst den Berg hinab nach Niederprüm und dann zügig wieder den Hartberg hinauf. Kurze Orientierungsphase und ich konnte mich eine Zeit lang am Verlauf der B51 orientieren. Nach ca. 1,5 Stunden ging es südlich in ein Waldstück. Und hier war es zum verrückt werden. Kaum im Wald, wusste ich wahrhaftig nicht mehr wohin. Laut Karte musste eine schmale, aber tiefe Schlucht umritten werden. Aber wie? Hier wurden vor einiger Zeit Holzfällerarbeiten durchgeführt und die Wege waren von den Rückepfaden nicht zu unterscheiden.
Was ich auch probierte, ich kam immer an unüberwindbaren Steinhängen der Schlucht aus. Nun fiel mir auch ein, was Horst Tipper meinte, als er sagte: „Nicht durch den Wald, da habe ich mich mal furchtbar verritten.“
Groß war meine Freude, als ich auf Hufspuren stieß, aber als die Gegend immer bekannter wurde, wusste ich, es waren unsere eigenen. Nun, ich habe mich bis zu einem Punkt, es war die Autobahn, gerettet, den ich auch auf der Karte definieren konnte. Von hier aus habe ich dann den Wald umritten. – Und wieder ein Abenteuer verbucht.
Nun ging es noch ein Stück entlang der A60, um dann durch ein Wacholdergebiet über abwechselnd Wald und Flur nach Lambertsberg zu gelangen. Auch hier: gutes Futter für Pferd und Reiter, Pferde auf der Koppel (sie konnten von hier aus auch in einen Stall, aber ich nehme an, das haben meine „Machos“ als nur für „Weicheier“ angesehen), Reiter im Heu. Das Abendessen habe ich im Lokal der Schwester von Steffi Hütter, die den Jakobushof betreibt, zu mir genommen.
Samstag abend war hier Live-Musik mit Tanz. Zunächst hat man mich für den etwas überkandidelt aussehenden Sänger gehalten - als ich in den Spiegel geschaut habe, konnte ich einiges verstehen -, als ich alles aufgeklärt habe, waren meine Tischnachbarn sehr nett und interessiert. Und irendwie wurde mir bewusst, dass das was ich mache, schon etwas besonderes ist. Und das Einmalige dabei, ich bin es der es macht. Alles läuft so wie ich es will.
Das Essen war lecker und das Nachtlager gemütlich.