Die letzte Holtumer Windmühle wurde 1826 erbaut. Zwischen Rhein und Ruhr, weithin sichtbar vor der grandiosen Industriekulisse Duisburgs, lag sie in der Nähe des Holtumer Hofes. Die letzten Reste ihrer etwa 150 m östlich gelegenen Vorgängerin wurden im ausgehenden vor 19. Jahrhundert eingeebnet. In dem achteckigen Gebäude befand sich ein von Pferden gezogener Göpel, das Mahlwerk war in einem angrenzenden Raum untergebracht.
Nach einer Erbschaftsauseinandersetzung kam die Mühle 1850 durch Verkauf an Heinrich und Wilhelm Nöcker. In einem Bericht über den Verkauf heißt es, dass bei der Versteigerung "nach altem Brauch" drei Wachslichter brannten. Diese wurden, wenn das Bieten zu Ende ging, nacheinander ausgelöscht. Den Zuschlag erhielt der jenige, der das höchste Gebot vor dem erlöschen der letzten Kerze abgegeben hatte.
Seit etwa 1878 konnte die Mühle mit Dampfkraft und später elektrisch betrieben werden. Daneben wurde aber bis in die 30er Jahre auch noch mit der Kraft des Windes gearbeitet.
Gegen Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Mühle von der Krefelder Rheinseite massiv beschossen, da dort eine Funkstation vermutet wurde. Auf Vorschlag der Duisburger Zweigstelle des Natur- und Denkmalschutzes für die Rheinprovinz hat die Stadt Duisburg die Mühle vor dem letzten Krieg angekauft. Die Reste für den Wiederaufbau der alten Mühle wurden nach dem Krieg ohne Wissen der Stadt Duisburg eingeebnet.
Holtumer Hof und Holtumer Mühle gehörten bis 1929 kommunalpolitisch zur Gemeinde Bockum und kirchlich zur Pfarre St. Remigius, Wittlaer. Die alte französische Siedlung wird schon zur Zeit Karls des Großen (768-814) erwähnt. Am 2. Mai 802 verkaufte Betto dem Abt Ludger zu Werden, dem ersten Bischof zu Münster, einen Kohten bei Holtheim. Der Name des Ortes nahm im Laufe der Geschichte mehrfach die verschiedensten Formen an. In den uns bekannten Unterlagen erscheint die Ortsbezeichnung Holtumb, Holtheim, Holzen, Holzheim, und ähnlich. Die Namensgebung ist vermutlich auf eine im Holz bzw. im Wald gelegene Siedlung zurückzuführen.
Am 28 November 1585 verpachtete Wilhelm von Loeben, Mitglied des Johanniterordens, die Komturei (Komturei = Verwaltungsbezirk, Ordenshaus) Duisburg mit dem dazu gehörigen Hof zu Holtum. 1685 war der Hof Eigentum der Deutschordens-Commende zu Duisburg. Im Lagerbuch der Commende heißt es: "Holtumer Hof, Amts Angermundt bei Winkelhausen, Haus, Hof, Scheune, Stallung, Garten 2 Morgen, Ländereien 124 Morgen, Waldungen 1,5 Morgen, im Huckinger Busch jährlich zwei Gewalt Holz."
Noch zu Ende des 19. Jahrhunderts war der Hof von einem Rheinarm umflossen.
Als erste Pächter sind bekannt:
1635 Theis zu Holtum,
1637 Alardi zu Holtum,
1640 Heinrich zu Holtum,1650 Gört zu Holtum (gest. 27.3.1663),
1663 Girharduß von Holtum (geb. in Mündelheim 11.11.1663, gest. 19.12.1706)
Heute befindet sich der Hof im Besitz der Familie Hansen. Bis in die 90er des letzten Jahrhunderts lebten die Hansen´s von der Milchwirtschaft und Schweinezucht. Mittlerweile sind sie ganz auf die Pferdepension umgestiegen. Die Pferde sind in 4 Offenställen, 3 Außenboxen mit Auslauf und in 14 Innenboxen untergebracht.
Die Boxenpferde haben auf Wunsch ganzjährig einen Auslauf, einen Reitplatz und einen Longierzirkel zur Verfügung.
Und noch eine Zeitreise: So ziemlich die gleiche Perspektive wie das Bild oben. Wo rechts neben der Mühle die Bäume zu sehen sind, steht heute eine Scheune und unsere Stallanlage. Der Hühnerstall im Vordergrund war bis ca.1993 ein Schweinestall. Heute befindet sich auch hier ein Offenstall für die Pferdehaltung.