Holtumer Mühle Islandpferde und mehr
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Von Dreien, die auszogen, um ein bischen Freiheit zu schnuppern...

 

Ich will mich kurz vorstellen: Ich heiße Bjarni vom Grenzland, bin 9 Jahre jung und habe seit 2 Jahren einen tollen Job in Duisburg-Serm, an der Holtumer Mühle. Neulich, genau gesagt, am 22.05.2002, habe ich, mein 12-jähriger Bruder Neisti vom Grenzland und Uwe Schmidt, unser Chef (zumindest hält er sich dafür), großartiges geleistet. Behauptet jedenfalls der Chef. Es fing damit an, dass der Chef immer, wenn wir ausgeritten sind, Neisti mitnahm. Der durfte dann nebenher laufen.

 

Und dann, eines Morgens, es war der 22. Mai, ist der Chef mit einem Packsattel gekommen, den durfte Neisti tragen. Der Chef hat ganz geheimnisvoll getan, alles kontrolliert und war auch anders als sonst angezogen. Jedenfalls ist uns schnell aufgegangen, dass es heute mehr als ein normaler Ausritt war.

 

Am Rhein sind wir nicht - wie üblich - umgekehrt, sondern sind über die Brücke, was ganz schön unheimlich war und dann sind wir immer weitergegangen. Tagelang. Zwischendurch hat der Chef immer auf etwas geschaut, was er um den Hals hängen hatte. Er nannte es Karte und er hatte noch etwas dabei, was Kompass hieß. Der Chef hat schnell gelernt und wir haben ihm beigebracht, dass wir regelmäßige Pausen zu schätzen wissen. Zum Dank waren wir dann immer ganz fleißig.

 

Abends wurde der Chef ganz geschäftig. Oft hat er mit irgendwelchen Leuten gesprochen, die wir aber nicht kannten. Uns hat er anschließend irgendwo angebunden, abgesattelt und dann durften wir meist auf eine schöne Wiese. Manchmal hat er auch den Zaun aufgebaut, den Neisti mitgenommen hat, und dann noch ein kleines Häuschen, in das er sich dann gelegt hat. Einmal haben Neisti und ich beschlossen, nachzusehen, ob der Chef in seinem Häuschen noch lebt. Wir haben mit der Nase gefühlt - und wie der gelebt hat! Morgens ging es dann weiter und abends immer das gleiche. Manchmal verschwand der Chef, ist aber immer wiedergekommen und hat uns noch was Gutes gebracht.

 

So sind wir dann nach 4 Tagen in ein Gebirge gekommen, wo der Chef sagte: „Endlich die Eifel.“ Nun, ich fand das alles ein bisschen steil und wollte in einer Pause wieder nach Hause gehen. Aber ich habe es nur den Berg hinunter geschafft, da hat mich jemand festgehalten und dann kam auch noch der Chef auf Neisti hinterher. Versteht auch keinen Spaß...

 

Es ging weiter. Viel durch Wald, bis zu einem großen Ort, der hieß Trier. Hier ging es wieder über einen Fluss. 2 Tage später hat sich der Chef dann ganz affig gefreut. Er meinte, nun wären wir im Saarland. Mir sollte es recht sein. Und dann, wieder ein paar Tage später, kam uns alles so bekannt vor. Mann, waren wir froh, als wir merkten, dass wir fast am Grenzlandhof waren. Spaß hat es ja gemacht. Aber genug ist genug.

 

Dann hat uns der Chef noch einem Tierarzt gezeigt. (Er behauptet heute noch, der wäre zufällig dagewesen.) Der Tierarzt sagte nur: „Die Pferde sind in hervorragendem Zustand.“ Hätte ich auch so gewusst. Und der Chef? Hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. 21 Tage hätte er gebraucht von Duisburg nach Bebelsheim. Na, soll er strahlen. Hat er ja auch gut gemacht - mit unserer Hilfe.

 

 

Von Dreien, die auszogen, ein wenig Freiheit zu schnuppern...

Das ganze aus Sicht des "Chefs"

 

Ein wenig Freiheit schnuppern. So kann man ausdrücken, was ich wollte, als ich mich mit den beiden Wallachen Neisti vom Grenzland (12) und Bjarni vom Grenzland (9) aufmachte. Unser Ziel: Gesund am Grenzlandhof in Bebelsheim (Saarland) ankommen.

 

Das besondere: Wir sind zu Fuß gegangen (zumindest die Pferde, ich bin geritten). Der Start: Duisburg. Als es dann losging, gut ausgerüstet und trainiert, hatte ich noch keine Vorstellung davon, wo ich die erste Nacht und geschweige denn die weiteren Nächte verbringen würde. Denn ich habe die Freiheit genau darin gesehen, nicht unter Druck zu stehen, einfach alles auf uns zukommen zu lassen.

 

Ich muss sagen, ich war überrascht. Sehr angenehm. Schon am 1. Tag sprachen mich viele Leute an, fragten nach dem wohin und woher und fanden es einfach toll. Und die Quartiere waren auch kein Problem. Getreu dem Motto „ein Nein habe ich, ein Ja kann ich bekommen“, fragte ich mich Abend für Abend durch. Mal übernachtete ich im Zelt, mal im Heu, aber auch an Wanderreitstationen im Bett und einmal sogar bei einem Bauern in der guten Stube auf dem Sofa.

 

Die Pferde hatten stets genügend Gras um satt zu werden und ab und an gab es auch Kraftfutter. So zogen wir dahin, von Duisburg über Krefeld, Neuss, Jülich, Düren, dann durch die Eifel über Schleiden, Prüm, Bitburg bis Trier. Von hier ging es durch den Hunsrück, bis wir bei Nonnweiler ins Saarland kamen. Am Bostalsee vorbei, grobe Richtung Wetzlar, Bexbach (wo wir bei Werner Behrends die letzte Station machten), und dann waren wir auch schon da.

 

21 Tage waren wir unterwegs und jeder Tag war etwas besonderes. Nicht, dass etwas außergewöhnliches geschehen wäre. Aber auch langweilig war es nicht. Die Tage, gespickt mit kleinen Begebenheiten wie Wege suchen, Pferd weggelaufen, Sattel verrutschen, als ich den Führstrick für das Handpferd aufnehmen wollte... (wieder aufsteigen); Die Tage vergingen wie im Flug. Und immer mehr bildeten wir 3 ein Team, stimmten unsere Bedürfnisse aufeinander ab und - es mag sich komisch anhören - verstanden uns immer mehr.

 

So kam nie so etwas auf wie Ungeduld oder Stress. Warum auch. Denn der Weg ist ja das Ziel. Und ich wurde von Tag zu Tag stolzer. Stolzer auf die Leistung der beiden „Grenzlandhöfer“. Von wegen, Islandpferde können nur im Kreis laufen. Und besonders stolz war ich dann, als Ullu Becker, nachdem wir am Grenzlandhof ankamen, den guten Zustand der Pferde lobte. Über mich meinte sie nur, sie sei froh, mir nicht im Wald begegnet zu sein. Warum eigentlich? Na ja, als ich in den Spiegel schaute, wusste ich es.

 

Wenn Ihr Spaß an der Tour gefunden hebt, in von Duisburg nach Bebelsheim habe ich sie genauer beschrieben. Viel Spaß beim Lesen - das Reiten war allemal schöner.

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